Saison 2019

Die Bilanz der Weißstorch-Saison 2019 in den Landkreisen Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen:

 

 

In 25 Horsten wurde gebrütet, 15 Junge wurden flügge und ein Junges kam verletzt in eine Pflegestation.

 

In den meisten Horsten gab es Nachwuchs, die ersten Küken schlüpften kurz vor Ostern, die letzten Anfang Juni. 

Die ergiebigen und anhaltenden Regenfälle vom 20. - 22. und 27. - 30. Mai bei niedrigen Temperaturen und Wind haben zum Tod von über 70% der Nestlinge geführt.

Nachgelege waren ausgeschlossen, da unsere Weißstörche ab Mitte Mai keine Brut mehr beginnen.

 

Alle in den Vorjahren genutzten Horste wurden 2019 belegt, Neuankömmlinge mussten sich neue Nistplätze suchen und selbst Nester bauen. 

Neuansiedlungen bzw. Ansiedlungsversuche gab es 2019 in Weilheim, Penzberg, Raisting, Antdorf und in Burggen.

 

Die ersten Trupps von ein- und zweijährigen Störchen, die für eine Brut noch zu jung sind, wurden seit dem Frühjahr beobachtet, zuerst um Raisting, dann auch um Sindelsdorf. 

Ab Anfang Mai konnten rund um Raisting, Pähl und Wielenbach bis über 40 Weißstörche auf ihren Schlafplätzen (wie Hoch- und Mittelspannungsmasten, Bäumen, Sportplatzleuchten) gezählt werden: 

30 - 34 Individuen Ende Mai, 

34 - 46 in der 1. Junihälfte,

24 - 28 in der 2. Junihälfte,

16 - 20 Mitte Juli,

ca. 35 Ende Juli,

ca. 33 in der 1. Augustdekade,

32 - 36 in der 2. Augustdekade und

25 - 27 Individuen in der 3. Augustdekade.

Ab Ende August waren auch Durchzügler zu sehen aus dem Bodenseeraum, Südwürttemberg, Mittelfranken und der tschechischen Republik:

16 - 25 in der ersten Septemberhälfte,

21 am 17., 3 am 19. und nur noch einer am 22. September.

 

Tagsüber waren auf den Wiesen von Raisting, Wielenbach und Pähl immer wieder größere Tupps zu sehen, zum Beispiel:

37 Störche in den Filzen von Wielenbach am 1. Juni,

51 nahe der Kompostanlage Pähl am 10. Juni,

56 in den Filzen von Wielenbach am 20. Juni, 

44 an gleicher Stelle am 13. Juli, 

83 südlich und nördlich Raisting am 3. August,

51 in mehreren Trupps um Raisting am 15. August,

35 morgens nahe Pähl am 18. August,

56 zwischen Raisting und Pähl am 29. August,

68 in den Schwattachfilzen und nördlich von Raisting am 14. September und

48 am Unteren Ammerhof am 17. September

 

Ein weiterer Trupp mit 11 bis 36 Störchen hielt sich zwischen Anfang Mai und August zwischen Sindelsdorf, Penzberg, Bichl und Benediktbeuern auf. 

Im Gegensatz zu 2017 und 2018 wurden im Gebiet zwischen Weilheim und Murnau nur wenige Ansammlungen beobachtet: z. Bsp. 12 Störche am 28. August bei Obersöchering und 16 am 17. September zwischen Huglfing Bahnhof und Oberhausen.

 

Von den Störchen ohne Horst  konnten über 50 Ringe abgelesen und ausgewertet werden. Demnach war die Zusammensetzung der Trupps recht bunt: die Vögel stammten aus Südwürttemberg, Südbaden, Mittelfranken, Vorarlberg, aus der Schweiz und aus der Pfalz. Außerdem waren auch drei "Einheimische" darunter: zwei wurden in Raisting beringt und einer in Fischen. Ungewöhnlich waren drei Störche mit tschechischen Ringen, also aus einem Bereich mit Ostziehern (d. h. Zugroute um das östliche Mittelmeer).

 

Ein Weißstorch, zum Glück kein Brutvogel, starb Ende Juni auf einem Wielenbacher Mittelspannungsmasten, vermutlich durch einen Stromschlag. 

Ein weiterer Storch - ein beringter Jungvogel aus Vorarlberg - lag mit abgetrenntem Fuß Mitte September tot auf einer Wiese bei Raisting.

 

Ein paar Weißstörche hatten 2018/2019 bei uns überwintert: in Polling, in Weilheim und in Raisting. Schon ab Ende Februar 2019 kamen weitere Störche bei uns an, also Individuen, die den Winter in der Nähe verbrachten.

 

Von den Raistinger Brutvögel übernachteten am 22. September 2019 noch 10 Individuen in 6 Horsten; vermutlich werden wieder ein paar von ihnen hier überwintern.

 

 

 

 Die Weißstorch-Horste 2019 in unseren Landkreisen (WM und GAP): 

 

Altenstadt Mast neben Feuerwehr: Brutende nach Dauerregen, kein Küken hat überlebt

Altenstadt Strommast Winterscheidstraße: kein Storch 

Antdorf Hauskamin: Paar ohne Brut

Bernbeuren Kirche: Paar mit 1 flüggen Jungen

Fischen (Gemeinde Pähl): Paar mit 2 flüggen Jungen

Murnau Schule: Brutende nach Dauerregen, kein Küken hat überlebt

Oberhausen Feuerwehr: Brutende nach Dauerregen, kein Küken hat überlebt

Obersöchering Feuerwehr: Paar mit 1 flüggen Jungen

Polling Kloster: ein überwinterndes Horstpaar, Brutende nach Dauerregen, kein Küken hat überlebt

Weilheim Schwattachweg: ein überwinterndes Horstpaar mit 1 flüggen Jungen

Weilheim Stadttheater, neue Nisthilfe: 2 Störche, keine Brut

Wielenbach Strommast: Paar mit 3 flüggen Jungen

 

In Penzberg und in Burggen gab es 2019 erfolglose Ansiedlungsversuche.

Ein Blick knapp über die Landkreisgrenzen: dort gab es nur zwei erfolgreiche Neuansiedlungen.

- in Schlehdorf (TÖL) auf dem Silo eines Aussiedlerhofes wurde ca. 17. Juli ein Junges flügge.

- in Apfeldorf (LL) wurden 3 Junge groß.

 

In Raisting wurden 2019 16 Horste von Brutpaaren belegt, aber nur 7 Junge wurden flügge.

Am 30. Mai waren nur noch 9 Junge in 5 Horsten zu sehen; am 17. Mai, vor den Regenperioden, waren es noch 40 in 14 Horsten. 

Im jüngsten und 16. Nest schlüpften die Küken erst um den 7. Juni.

In dem Monaten März und April kam es bei mehreren Horsten zu Kämpfen, Nest- und Partnerwechseln.

 

  

Genauere Angaben zu allen Horsten finden Sie [hier]

 

                                                                                   Nachwuchs in Raisting                                                                                        Foto: Bechtel

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Besonderes Interesse besteht an beringten Störchen. Ringablesungen sind in der Regel nur mit dem Spektiv möglich.